Wir könnten ja mal...

...uns ein Bild von Gott machen

Gott ist ein Arschloch. Ein mißmutiger, unrasierter Familienvater, der seine Frau anschreit und seine Tochter auf alttestamentarisch-rabiate Art züchtigt, wenn sie ihm nicht gehorcht. Sein Sohn ist deshalb schon vor zweitausend Jahren ausgezogen und hatte damals ein Neues Testament geschrieben - besser: schreiben lassen.

Nun hat auch seine Tochter, nach dem äußeren Erscheinungsbild eher noch ein Kind, genug vom cholerischen Vater, der seine Zeit damit verbringt, die Menschen mit Schicksalsschlägen zu plagen, sie zieht ihrerseits aus, um das Brandneue Testament zu schreiben. Vorher allerdings benutzt sie Gottes Computer, auf dem er die Schicksale der Menschen verwaltet, noch, um allen Menschen auf der Welt den Zeitpunkt ihres Todes mitzuteilen.

Man hätte jetzt aus dieser Vorlage auch einen philosophischen Film machen können - wie gehen die Menschen damit um, daß sie ihre verbleibende Lebensspanne kennen? Wie ändert sich ihre Einstellung zur Erwerbsarbeit, zum Konsum? Wie verbringen sie ihr Leben? Aber dieser Film ging andere Wege. Er konzentrierte sich voll auf Ea, die Tochter Gottes, die sich auf die Erde begeben hat, um ihrerseits Apostel um sich zu scharen, und die in einem Obdachlosen ihren Evangelisten findet. Und in einer Nebenhandlung stolpert Gott auf der Suche nach seiner Tochter ebenfalls unter den Menschen herum, bekommt aber ob seiner zur Schau getragenen Übellaunigkeit einen Nasenstüber nach dem anderen...

02.01.2016 - Dirk