Wir könnten ja mal...

Arsen und Spitzenhäubchen

An trüben Novembertagen kann man ja mal ins Kino gehen - und die Astor-Filmlounge hat ein Sonntag-Mittag-Programm mit gut abgehangenen Filmen, gern auch noch in Schwarz-Weiß und mit eintausend Elefanten. Und sie hat wunderbar bequeme Sofas, auf denen man kuscheln kann.

Der Film selber ist eine dieser Drehtürkomödien, die weitgehend an einem einzigen Schauplatz spielen, durch den sich alle Beteiligten hindurchspielen, oft eben genauso so, daß der eine in dem Moment die Szene verläßt, in dem der andere sie durch eine andere Tür betritt.

Die Handlung ist einerseits leicht erzählt: zwei liebenswerte ältere Damen vergiften ihre Hausgäste, damit diese nicht einsam sterben müssen, und lassen sie anschließend von ihrem leicht verrückten Neffen, der sich für Teddy Roosevelt hält, im Keller vergraben. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als zwei andere Neffen mit ins Spiel kommen, ein Theaterkritiker, der frisch verheiratet ist und durch einen dummen Zufall eine der Leichen entdeckt und ein Verbrecher, der seinerseits eine Leiche zu entsorgen hat.
Aber ich möchte den Film hier nicht nacherzählen, die Handlung läßt sich ja auch in der Wikipedia nachlesen.

Während am Anfang noch sehr schöne und sorgfältig gebaute Etüden das Spiel beherrschen - ein neuer Gast möchte gern den angebotenen vergifteten Wein trinken, wird aber immer wieder kurz zuvor unterbrochen, die ganze Zeit lassen die Tanten kein Auge von ihm - so läßt die zunehmende Geschwindigkeit der Erzählung dafür später keine Zeit mehr und versucht nur noch, die sich überschlagenden Ereignisse nicht aus den Augen zu verlieren.

06.11.2016 - Dirk